Di. 21.03.2017, // 19:30 // Vol. 3 Tauchgänge – Gewissen, Gericht – Versöhnung. Shakespeares Richard III.

Wer bin ich? Darum geht es im Christentum, und um mehr noch: Wie kann ich es mit mir aushalten? Der Theologe Notger Slenczka wird dieser Frage mithilfe des großartigsten untern den Schurken Shakespeares nachgehen: Richard III. „Ich bin entschlossen, ein Bösewicht zu werden.“ sagt dieser. Auf dem Weg zum Thron löscht er dann auch seine halbe Verwandtschaft aus. Durch seine Entscheidung zum Bösen, so glaubt Richard, entspricht er seiner Bestimmung; nur so wird er, der er ist. Aber diese Entscheidung wird zum Ursprung einer Identitätskrise. „Kein Geschöpf liebt mich – und warum sollten‘ s andre? Find ich selbst in mir doch kein Erbarmen mit mir selbst.“ beklagt er später, und ist damit bei der Frage, die uns alle umtreibt: Wie halte ich es mit mir aus? Wie kann ich mit dem leben, was ich geworden bin?

Notger Slenczka ist Professor für systematische Theologie an der Humboldt-Universität in Berlin. Er studierte in Tübingen, München und Göttingen und wurde 1996 zum Pastor ordiniert. Bevor er 2006 nach Berlin berufen wurde, lehrte er in Mainz, Tübingen und Gießen. Zu seinen Forschungsgebieten gehören unter vielen anderen die Frage danach, wie man Luthers Rechtfertigungslehre neu formulieren und denken kann – und wie nicht.

Organisator: Katholische Akademie in Berlin e.V.

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