Di. 28.03. // 19:30 // Tauchgänge Vol. 4 Steine in Brot verwandeln. Der Teufel als alter Ego Gottes

Gibt es den Satan? Wenn ja, dann vielleicht als Sammelbezeichnung für das Böse schlechthin, so glauben die meisten. Aber steckt dahinter eine echte Person? Die Bibel spricht an mehreren Stellen davon: Einmal treffen Jesus und Satan in der Wüste aufeinander. Mit allerlei Versuchungen will der Satan Jesus davon abhalten, seinen Weg ans Kreuz zu gehen. „Steine in Brot zu verwandeln“ statt Kreuzestod – der Vorschlag, den der Satan macht, klingt eigentlich ganz vernünftig und gar nicht teuflisch.

Und überhaupt: Was war Satan, bevor er böse wurde? Dazu gibt es in den biblischen Schriften nur wenige Andeutungen: ein Sohn Gottes, ein Berater Gottes. Trieb ihn Stolz, Neid, Geilheit, Bequemlichkeit? Und wieso in aller Welt kommt ein engelgleiches Wesen auf den Gedanken, von nun an Andere versuchen zu wollen?

Diese Fragen haben nicht nur Theologen beschäftigt, sondern auch Maler und Schriftsteller: In dem Roman „Der Meister und Margerita“ von Michael Bulgakov ist der Teufel nicht nur ein fast schon sympathischer Dandy, sondern er ist auch derjenige, der gegen eine Welt kämpft, die nur das Rationale gelten lässt. Der Religionswissenschaftler und Diakon Prof. Johann Hafner geht bei diesem Tauchgang diesen Fragen nach.

Wir hören zunächst einen Auszug aus Bulgakovs „Der Meister und Margarita“, gelesen durch Peter Gößwein, und sehen dann einige Bilder aus der Kunstgeschichte, die sich auf die Versuchung Jesu durch den Satan beziehen. Ist der Satan wirklich „jene Kraft, die stets das Böse will“ – und was dann eigentlich schafft?

Johann Ev. Hafner ist Professor für Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Christentum am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam. Er studierte Theologie und Philosophie an den Universitäten in Augsburg, München und Vigan (Philippinen). Und er ist ständiger Diakon.

Peter Gößwein studierte Musik und Schauspiel in Karlsruhe und erhielt eine mehrjährige Weiterbildung bei der Berliner Stimmbildnerin Mimi Jacob. Er lebt und arbeitet als freier darstellender Künstler in Berlin. Zu seinen Arbeiten gehören u.a. ein Konzert für Streichquartett, Sprecher und Lichtinstallation: Auszüge aus der Pilatusgeschichte aus „Der Meister und Margarita“ von M. Bulgakow. Außerdem führt er (zusammen mit Katrin Visse) das Gespräch nach der Vorstellung.

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