November 2006

Mittwoch, 01. Nov., 21.07

Polski Film – polnischer Film im Original mit Untertiteln, und natürlich wie immer von klassisch bis neu, von genial bis grauenvoll. Kein Eintritt, dafür aber freiwilliger Austritt

Donnerstag, 02. Nov., 21.00

Lesung&Konzert: „Latenter Grössenwahn“ – von und mit Marco Wedel

Freitag, 03. Nov., 21.00

Konzert: Grzegorz Olszowka Band feat. Wiktor Winogradski

Samstag, 04. Nov., 21.00

Klanginstalation&Ausstellungseröffnung: Harri Ansorge – 3:5 Fotografie und Klanginstallation Zur Eröffnung spielt Seiji Morimoto Zur Austellung erscheint „3:5“ Die Klanginstallation auf CD – 25 Euro Bestellung an: irrah, Strelitzer Str 57, 10115 Berlin oder bestell@irrah.de Ausstellung vom 04.11.2006 – 11.11.2006 20:00h -24:00h, außer So. und Mo.

Dienstag, 07. Nov., 21.00

Lesung: „Mrozeks Welt“ – der Club der Polnischen Versager lädt zum Literaturabend mit Slawomir Mrozek (fast live) ein.

Mittwoch, 08. Nov., 21.07

Polski Film – polnischer Film im Original mit Untertiteln, und natürlich wie immer von klassisch bis neu, von genial bis grauenvoll. Kein Eintritt, dafür aber freiwilliger Austritt „Herbst – Monat der Komödien“

Diesmal: „Dzien Swira“ / „Der Tag eines Narren“ PL 2001 (OmU) R: Konrad Niewolski

R: Marek Koterski, Darsteller: Marek Kondrat, Janina Traczykówna, Musik: Jerzy Satanowski

Adam Miauczynki, 44 Jahre alt, dämmert im morgendlichen Halbschlaf im Bett. Er hat Angst aufzustehen. Er flucht und bekreuzigt sich. Anschließend macht er – ein ‘Numeromane‘ – bis Punkt sieben Uhr Gymnastikübungen, trinkt sieben Schlucke Mineralwasser, wäscht sich und zählt dabei (mehrmals) bis sieben und schüttet sieben Hände voller Haferflocken in eine Schüssel. Adam schluckt Prozac (für mehr Lebensfreude), Geriavit (gegen das Altern) und Nootropil (zur Steigerung der geistigen Leistungskraft). Er rührt seinen Kaffee sieben Mal um: viermal nach rechts, dreimal nach links. Dann liest er. Plötzlich hört er Lärm vor dem Fenster: Adam stürzt hinaus und schreit den Mann an, der den Rasen mäht. Aber auf einmal schlägt er die Hände vor das Gesicht und kann nicht mehr… “Dzie´n ´swira ist mein verdrehtester Film – genauso verdreht wie seine Hauptfigur, ein frustrierter Intellektueller und Polnischlehrer. Der Film handelt von der Hölle der nächsten fünf Minuten und ist ein Akt völliger künstlerischer Freiheit, ohne konventionelle Handlung, frei von allen Vorbildern, ein Film über die intimsten, schmerzhaftesten und schönsten Dinge des Lebens – und über solche, die für mich die größte Qual bedeuten.“ Marek Kotersk

Donnerstag, 09. Nov., 21.00

Freitag, 10. Nov., 21.00

Samstag, 11. Nov., 21.00

Comady: „gesabbelte Werke“ von und mit Burkhard Behring

Dienstag, 14. Nov., 21.00

Buchpräsentation: „Tenea-Verlag“

Mittwoch, 15. Nov., 21.07

Himilsbachs Welt. Film und Literatur.

Film: Empfang für zehn Personen plus Jan Himilsbach Przyjecie na dziesiec osób plus trzy (Empfang für zehn Personen plus drei), 1973, Regie: Jerzy Gruza, Drehbuch: Jan Himilsbach, 54 Min., OmU. Gespräch mit Martin Sander (Übersetzer und Herausgeber des Buches „Die Welt des Jan Himilsbach“, dtv premium 24560, Deutsche Erstausgabe, November 2006) und Stanislaw Manturzewski (Regisseur und Himilsbachforscher)

Empfang für zehn Personen plus drei (Drehbuch: Jan Himilsbach) verheißt Aufruhr und Desorientierung. Eine Gruppe von Faulenzern und Nichtstuern wird zu Schwerstarbeiten herangezogen. Doch wer will schon umsonst arbeiten? Der Fabrikdirektor verwandelt seine Arbeiterkolonne in eine Gast-Delegation und verteilt Geschenke. Nur: Was soll man mit einem Buch anfangen, und wozu Whiskey trinken, wenn man Wodka gewöhnt ist? Einmalige Bilder aus einer höchst skurrilen Arbeitswelt.

Donnerstag, 16. Nov., 21.00

Koncert: Carl Smith (Texas/USA) – sax & Michael Griener (Berlin) – drums

Support: Andre Vida-sax & Brendan Dougherty-drums

Freitag, 17. Nov., 21.00

Konzert: „Vierergruppe Gschlössl“ – jazz

Samstag, 18. Nov., 21.00

Himilsbachs Welt. Film und Literatur.

Film: Dokumentarfilm über Jan Himilsbach. Himilsbach – Wahrheiten, Flunkereien, schwarze Löcher (Himilsbach – prawdy, bujdy, czarne dziury), 2002, Regie: Stanislaw Manturzewski, Malgorzata Lupina, 53 Min., OmU.

Lesung aus der Erzählung „Die Taufe“ (Chrzciny) aus dem Buch „Die Welt des Jan Himilsbach“ (dtv premium 24560, Deutsche Erstausgabe, November 2006) Anschließend Gespräch mit Martin Sander und Stanislaw Manturzewski

Himilsbach – Wahrheiten, Flunkereien und schwarze Löcher (Grand Prix, Filmfestival Krakau 2002) – Der bekannte polnische Dokumentarfilmer Stanislaw Manturzewski hat drei Jahre an diesem Film gearbeitet, einem Film, der das Leben und die Legende des Jan Himilsbach erzählt: Ich hatte ein eher bewegtes Leben. 1942 blieb ich allein auf der Welt zurück, kein Vater, keine Mutter, keine Kumpel. Dafür habe ich ein schönes Stück der Welt besichtigt. Stanislaw Manturzewski ist es gelungen, dieses Stück auf ganz eigene Art zu rekonstruieren.

Dienstag, 21. Nov., 21.00

Himilsbachs Welt. Film und Literatur.

Film und Lesung: Erzählung „Unsere Straße“ (Nasza ulica) von Jan Himilsbach, anschließend Vorführung des gleichnamigen Films: Unsere Straße (Nasza ulica), 2004, Regie: Lukasz Palkowski, 38 Min., OmU

Unsere Straße – Ein Film, der auf der gleichnamigen Erzählung von Jan Himilsbach beruht. Es geht um brutale Kinderspiele, um Angst, Gleichgültigkeit und Ohnmacht unter den Erwachsenen während des Zweiten Weltkriegs. Der eigentliche Held dieses Films ist die Stille. Durch diese Stille schiebt ein Junge, den niemand aufnehmen und zu dem sich niemand bekennen will, seinen Schlitten. „Unsere Straße“ erhielt 2004 den ersten Preis auf dem II. Warschauer Filmfestival zu jüdischen Themen.

Mittwoch, 22. Nov., 21.00

Himilsbachs Welt. Film und Literatur.

Film: Trzeba zabic te milosc (Diese Liebe muß man töten),1972, Regie: Janusz Morgenstern, 92 Min., OmU

Diese Liebe muß man töten – nur, wie macht man das? Die Abiturienten Magda und Andrzej sind nicht zum Studium zugelassen worden, ihre Beziehung scheitert. Jan Himilsbach in der Rolle eines Baustellenwächters ist auch ratlos.

Donnerstag, 23. Nov., 21.00

Konzert der improvisierten Musik: Dorothea Schürch – voc (Zürich) und Alexander Frangenheim – db

Freitag, 24. Nov., 21.00

Konzert: „Mohnmarzipan“ – Silke Eberhard Quartett –

Die Berliner Saxofonistin und Klarinettistin Silke Eberhard beschreitet nun den entgegengesetzten Weg. Sie banalisiert Jazz nicht zum Stil, den es zu rechtfertigen gilt, sondern erhebt ihn allen Unkenrufen zum Trotz zum Gütesiegel. Der Titel „mohnmarzipan“ führt den Hörer zunächst in die Irre. Er suggeriert Gemütlichkeit, Kuscheln und ein bißchen bürgerliche Nostalgie. Die Musik der CD scheint jedoch für das komplette Gegenteil zu stehen. Silke Eberhard begreift ihren Jazz als Transportmittel für Kontraste. „So ist nun mal das Leben“, lautet ihr leidenschaftliches Fazit. „Ich kann doch nicht ungebrochen schöne Musik machen, wenn die Welt voller Schmutz ist. Andererseits findet man gerade in diesem Schmutz unzählige poetische, beglückende Momente.“ Silke Eberhard erzählt uns auf ihrer Platte eine der spannendsten Geschichten menschlicher Grundkonflikte, vom Festhalten und Loslassen. Die Prinzipien von kontrollierter Umsetzung kompositorischer Vorgaben und dem jähen Abdriften in kollektiver und individueller Offenheit werden bei ihr ins Extrem getrieben. In einer Zeit, in der die Suche nach der gemeinsamen Mitte längst zum intellektuellen Konsens geworden ist, traut sie sich ihren erzählerischen Bogen ein gehöriges Stück über das Limit zu spannen. Sie ist zu bescheiden, um Ornette Coleman als einen ihrer zentralen Bezugspunkte zu nennen. Doch gerade die harmolodische Durchdringung persönlicher Idiome zu einem komplexeren Ausdruck verinnerlicht sie in ihrer Musik, ohne daß die Stücke ihrer CD unmittelbar an Coleman erinnern würden. Silke Eberhard liebt es, in ihrer Musik voller Hingabe Figuren zu entwerfen, Muster zu zeichnen, Abläufe zu planen und dann allesamt mit einer einzigen Geste einzureißen. Ihre Zerstörungswut ist überaus charmant, wagt sie doch in ihrer Musik auszuleben, was jeden ihrer Hörer tagtäglich umtreibt. In ihrer Kindheit in einem schwäbischen Dorf wuchs sie mit volkstümlicher Blasmusik auf und lernte schon als Kind Klarinette. In der Enge dieser musikalischen Erfahrung mußte sie ihre eigene Stimme finden und Brücken einreißen. Als Teenager entdeckte sie den Jazz und war zunächst von Big Bands fasziniert, weil diese den volkstümlichen Trachtenkapellen am nächsten kamen. Doch schon bald fand sie ihre Glückseligkeit im Free Jazz, der alles erlaubte und zugleich alles verbot. Auf „mohnmarzipan“ findet Silke Eberhard nun eine logische Verbindung zwischen all diesen Elementen ihres persönlichen Werdegangs und der fortwährenden kollektiven Selbstfindung des deutschen Jazz, die sie ablehnt und annimmt. Sie mußte erst persönlich die Erfahrung des muskelspielenden Saxofonberserkers überwinden, um eine versöhnlichere Position in ihrer Musik einzunehmen. Versteckte Märsche reiben sich an urbanen Grooves, weiche Streicheleinheiten stehen gleichberechtigt neben knochentrockenem Strukturen oder kompromißlosen Kollektivimprovi-sationen. Schon in der Zusammensetzung der Musiker kommen Gegensätze zum Tragen, die einander bedingen, Spannung auslösen und sich am Ende in der Einheit der Band aufheben. Beim Hören durchdringen die einzelnen Stimmen einander derart, daß es schwerfällt, einzelne Linien und Intentionen zu verfolgen. Diese Prozesse werden nicht bewußt von Silke Eberhard initiiert, sondern ergeben sich aus dem spielerischen Miteinander der vier Musiker. Pianist Niko Meinhold und Drummer Sebastian Merk stehen für den urbanen Teppich, während Pianist Jan Roder und die Bandleaderin eher die jazzige Bodenständigkeit innerhalb der Band verkörpern. Silke Eberhard selbst macht fröhlich einen Gegensatz von Glanz und Staub in ihrer Band aus.

Samstag, 25. Nov., 21.00

Versager-Wohnzimmer mit der nächsten Folge der soap opera des Clubs der Polnischen Versager „Wer nicht kommt, kriegt Hausverbot“

Dienstag, 28. Nov., 21.00

Lesung: „Mrozeks Welt“ – der Club der Polnischen Versager lädt zum Literaturabend mit Slawomir Mrozek (fast live) ein.

Mittwoch, 29. Nov., 21.07

Polski Film – polnischer Film im Original mit Untertiteln, und natürlich wie immer von klassisch bis neu, von genial bis grauenvoll. Kein Eintritt, dafür aber freiwilliger Austritt „Herbst – Monat der Komödien“ Diesmal: Bitte den Newsletter abwarten.

Donnerstag, 30. Nov., 21.00

Theater – Magie: „YUPP – der Zauberer“

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