Gegenkultur aus Belarus
Artur Klinaŭ gibt seit 2002 den unabhängigen Almanach für zeitgenössische belarussische
Kultur pARTisan heraus, er selbst ist einer der
einflussreichsten Kulturschaffenden seines Landes. In seiner Zeitschrift gibt er der Gegenwartskultur einen Raum, der Gegenkultur. Subversive Plakatkunst, Arbeiten aus dem Büro für Antipropaganda, Fotos, Collagen, Malerei, Diskurs – pARTisan macht sichtbar, was hinter strahlend grauen Mauern blüht.
Einen kleinen Einblick in die belarussische Gegen(warts)kultur gewährt die Ausstellung PARTISANEN.
Zur Ausstellungseröffnung stellt Klinaŭ sein Buch PARTISANEN. Kultur_Macht_Belarus vor, das im März 2014 in der Berliner edition.fotoTAPETA erschienen ist.
Mit:
Artur Klinaŭ (Schriftsteller und Künstler, Begründer der Zeitschrift pARTisan)
Taciana Arcimovič (Theaterregisseurin, Kritikerin, Redakteurin von partisanmag.by)
Moderation: Andreas Rostek (edition.fotoTAPETA)
Beginn: 20 Uhr, Eintritt: Spenden erbeten
Donnerstag, 2. Oktober 2014
BELARUSSISCHE SOZIALKUNDE
Ein akustischer Konzertabend mit Ljavon Volski
Ljavon Volski ist die Ikone der unabhängigen belarussischen Musikszene. Seit den Achtzigern setzt er sich mit seinen Liedern für künstlerische Freiheit und gegen autokratische Systeme ein. Auf dem Konzert in Berlin wird der 1965 geborene Musiker Songs aus verschiedenen Schaffensphasen vorstellen: Songs von Bands wie Mroya, N.R.M. oder Krambambulya. Lieder aus Projekten wie Narodny Albom oder aus seinem neuen Soloalbum, das sich kritisch mit der aktuellen gesellschaftlichen Gemütslage der Belarussen auseinandersetzt. Beim Konzert wird er von dem bekannten Saxofonisten und Flötisten Pavel Arakelian unterstützt.
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: Spenden erbeten
Montag, 6. Oktober 2014
ZWEI SEELEN
Maxim Harezki: eine Entdeckung
Maxim Harezki (1893–1938), der auf dem Höhepunkt seines Schaffens Opfer des stalinistischen Terrors wurde, gilt als einer der einflussreichsten Autoren der belarussischen Literatur. In »Zwei Seelen« erzählt Harezki von dem Gutsbesitzersohn Ihnat Abdsiralowitsch, der in den Wirren der Revolution 1917/18 zwischen alle Fronten gerät und nach seinem Platz sucht. In Gespräch und Lesung wird dieser vielschichtige Autor, mit seinem verzweigt komponierten und bestechend klar geschriebenen Roman vorgestellt. „Zwei Seelen“ ist im Berliner Guggolz Verlag erschienen. Die deutsche Übersetzung ist die letzte Arbeit des 2013 verstorbenen Slawisten Norbert Randow und von Gundula und Wladimir Tschepego.
Mit:
Iris Hanika (Schriftstellerin, „Treffen sich zwei“, „Das Eigentliche“)
Sjarhej Schupa (Redakteur Radio Svaboda)
Moderation: Gabriele Freitag (DGO)
Beginn: 20 Uhr
Eintrit: Spenden erbeten
Dienstag, 14. Oktober 2014
Lesung und Gespräch mit Viktor MartinowitschEin totalitäres Regime im Osten Europas. Der junge Schriftsteller Anatoli lebt relativ unbehelligt – bis die geheimnisvolle Jelisaweta in sein Leben tritt, mit der er eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Doch plötzlich ist Jelisaweta spurlos verschwunden und Anatoli wird vom allmächtigen Geheimdienst zum Gespräch gebeten. Einige Verhöre später löst sich die Grenze zwischen vermeintlicher Realität und Geheimdienstprosa auf. Die Paranoia schlägt zu.
„Paranoia“ heißt das 2009 erschienene Buch des belarussischen Schriftstellers Viktor Martinowitsch, der heute einer der wichtigsten literarischen Stimmen seiner Heimat ist. Die deutsche Übersetzung (von Thomas Weiler) ist aktuell bei Voland & Quist erschienen.Mit:
Viktor Martinowitsch (Schriftsteller)
Ahne (Schriftsteller, u.a. Surfpoeten)Moderation:
Ingo Petz
Beginn: 20 Uhr
Eintrit: Spenden erbeten
Gabriele Freitag (Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde, DGO)
Ingo Petz (deutsch-belarussische gesellschaft, dbg)