Samstag, 01.10.2005, 21.00
Konzert:Trio Caudery/Lauer/Sollinger – Zeitgenössischer Akkustischer Jazz
Thomas Caudery (Dänemark) – Trompete
Johannes Lauer (Deutschland) – Posaune
Palle Sollinger (Schweden) – Bass
minimalistisch und ideenreich
unbefangen und handfest
beschränkt und befreit
behutsam und energievoll
harmonisch und verrückt
einsam und kollektiv
ausgeklügelt und eingänglich
unerhört und wiedererkennbar
———————————————————————————————————————————————
Montag, 03.10.2005
Vereinssitzung, Anfragentag (20.00 bis 22.00)
Puppentheater: „Helmi-Spezial“ – zum Tag der Deutsch-Polnischen Einheit
Dienstag, 04.10.2005, 21.00
Film: „Fine mrtve djevojke“ / „Fine Dead Girls“ (Kroatien 2002, OF) 77 min
Regie Dalibor Matanic
Darsteller Olga Pakalovic, Nina Violic, Inge Appelt, Kresimir Mikic
Ein junges lesbisches Paar mietet ein Apartment in Zagreb. Die Gegend ist ziemlich heruntergekommen, aber die Wohnung günstig und angenehm – glauben die beiden jedenfalls. Bald schon müssen sie erkennen, daß man hier einfach nicht in Ruhe leben kann. Schon gar nicht als lesbisches Paar. Die neugierige Vermieterin tyrannisiert nicht nur Mann und Sohn, der Ausländer verkloppt, sie hat auch ein Auge auf die beiden Frauen geworfen, die ihr sofort verdächtig vorkommen. Noch dazu, wo sie nichts von ihrem Sohn wissen wollen. Nachbarn wie aus dem Horrorfilm: Ein Mann, der regelmäßig seine Frau verprügelt, ein alter Herr, der mit seiner toten (!) Frau lebt, ein Arzt, der illegale Abtreibungen vornimmt, Nationalisten und eine Prostituierte, die seltsame Aufträge bekommt. Am Ende gibt es drei Tote – über zwei von ihnen ist man nicht unfroh. (Karin Cerny)
Mittwoch, 05.10.2005, 21.00
Film: „polski film“
Polnisches Kino von klassisch bis neu, von genial bis grauenvoll, immer im Original, immer mit deutschen oder englischen Untertiteln, immer mittwochs, immer 21.00, immer „pay after“ (ca. 1,- Euro).
Diesmal: „O – Bi, O – Ba – koniec cywilisacji“ („O – ba, O – Ba – das Ende der Zivilisation“) S-F-Film von Piotr Szulkin PL 1984 (OFenglUT)
Die Erde ist von einem Atomkrieg zerstört, in dem es keinen Sieger gibt. Eine Gruppe von 800 hungrigen Menschen versteckt sich in den Bergen in einer Betonkuppel und wartet auf die Rettung von der kosmischen „Arche“, die leider nur ein Hirngespenst ist, weil das von der „Regierung“ ausgedacht wurde. Die Tage der kleinen Gesellschaft sind gezählt, alle warten tatenlos auf ein Wunder. Sogar dann, wenn die „Regierung“ die Information über die Arche dementiert.
Die Betonkuppel, in der sie alle von der Verstrahlung geschützt werden, ist vom Absturz gefährdet. Nur ein Konstrukteur (Soft) kann sie reparieren, er ist aber nicht auffindbar. Der Bau einer neuen Arche nach der Beschreibung in der Bibel endet mit einem Mißerfolg. Die Kuppel zerbricht. Die Masse rennt zum Licht in der Überzeugung, das die Wunderarche gekommen ist…
In typischer Science-fiction-Art zeigt dieses phantastische Drama gesellschaftliche Mechanismen, die zu jeder Zeit überall existieren.
Als Gäste für diesen Abend haben der Regisseur Andrzej Barański und der Komponist Henryk Kuźniak zugesagt.
(Quelle: Kleines Kino e.V. / Frankfurt(O))
Donnerstag, 06.10.2005, 21.00
Film: „Die Geigerin“, Kurzfilm in s/w und Farbe, 13 min, D 2005
Ein Film von Dirk Hellwig, Michael Junge, Yvonne Rümler
Mit: Natalia Domagala, Pascal Mielke, Werner Kless u.v.a.
Regie: Dirk Hellwig Kamera: Alexander Kühn, Karl Keil
Kurzbeschreibung des Films:
Von ihrer Geigenmusik beflügelt, träumt sich die junge Straßenmusikerin Anna in die Welt der 20er Jahre. In einem Café sorgt sie als Diva für Aufsehen, bei einem Banküberfall verliebt sie sich Hals über Kopf in einen charmanten Ganoven und am Ende des Tages geschieht die entscheidende Wende in ihrem Leben.
Eine Hommage an den Stummfilm und die Goldenen Zwanziger.
Dirk Hellwig, geboren 1968, Beruf: Video- und Sounddesigner
Filme: Mamas Liebling (2002), Die Geigerin (2005)
Im Rahmen seiner Ausbildung zum Video- und Sounddesigner am Institut für Digitale Kommunikation L4 bis September 2005 hatte er den Kurzfilm „Die Geigerin“ realisiert. Es ist sein zweiter Kurzfilm.
Freitag, 07.10.2005, 21.00
Klubabend
Samstag, 08.10.2005, 21.00
Klubabend
———————————————————————————————————————————————
Montag, 10.10.2005
Vereinssitzung, Anfragetag (20.00 bis 22.00)
Ausstellungseröffnung: Marcin Miedrzycki „Die Schaukel“ – 1 Objekt (noch bis 13.10.2005)
Dienstag, 11.10.2005, 21.00
Lesung: Jurij Andruchowicz (Ukraine) – durch den Abend führt die polnische Schriftstellerin Agnieszka Drotkiewicz
Mittwoch, 12.09.2005, 21.00
Film: „polski film“
Polnisches Kino von klassisch bis neu, von genial bis grauenvoll, immer im Original, immer mit deutschen oder englischen Untertiteln, immer mittwochs, immer 21.00, immer „pay after“ (ca. 1,- Euro).
Diesmal:“ga, ga – Chwala bohaterom“ („ga, ga – Lob an die Helden“) – S-F-Komödie von Piotr Szulkin PL 1985 (OFenglUT)
Das 21. Jahrhundert – zumindest so wie man es sich Mitte der 80er Jahre vorgestellt hatte – ist alles andere as nett. Es gibt nur zwei Planeten „Erde“ und „Australien-458“ – der eine unfreundlich, der andere zu freundlich. Die Menschen pendeln hin und her, auf der Suche nach dem persönlichen Glück.
Wer letzte Woche im Club der Polnischen Versager „O-bi, O-ba“ von Szulkin mochte, wird diesen Film lieben. Das Absurde steht auch diesmal im Vordergrund und auch diesmal ist das Ende denkbar unerwartet.
Donnerstag, 13.10.2005, 21.00
eesti film: „Estnische Filme aus Estland“ – ein Filmeabend
„Arvo Pärt. 24 Preludien zu einer Fuge“, Estland 2002, 90 Min. OFdtUT
Regie/Drehbuch/Kamera: Dorian Supin
Ein Porträt des estnischen Komponisten Arvo Pärt (geboren 1935), der ein international bedeutender Vertreter der Neuen Musik ist und in den vergangenen Jahren durch Filmmusiken (Tom Tykwers „Winterschläfer“ / „Heaven“) einem breiteren Publikum bekannt geworden ist. Pärt besuchte die Jugendmusikschule in Rakvere und das Konservatorium in Tallinn. Seine Lehrer waren Ille Martin (1903-1985) und Heiner Eller (1887-1979). Nach seinem Ausschluss aus dem sowjetischen Komponistenverband verließ er im Januar 1980 seine Heimat. Seit 1981 lebt er in Berlin.
In einzelnen Kapiteln (Präludien) setzt der Film ein facettenreiches Bild des Künstlers zusammen. Wir erfahren, wie er den „Tintinnabuli-Stil“ für sich entdeckt hat, und hören Ausschnitte aus seinem diversen Streichorchester- Gesangs- und Orgelstücken.
Freitag, 14.10.2005, 21.00
Ausstellungseröffnung: Julia Slodowicz „Glück“ – Malerei (noch bis 27.10.2005)
Im Kinosaal um 23.00: „Schach“ – ein Film von Teatr Kana (Stettin)
Samstag, 15.10.2005, 21.00
Comedy mit Burkhard Bering
Musik mit DJ Manio
———————————————————————————————————————————————
Montag, 17.10.2005
Vereinssitzung, Anfragentag (20.00 bis 22.00)
Dienstag, 18.10.2005, 21.00
Lesung: Braun / Sendecki / Baran
Mittwoch, 19.09.2005, 21.00
Eine Veranstaltung im Rahmen des Deutschen Jahres der Polnischen Versager
„Wir tauschen unser Wohnzimmer gegen einen Salon“ – Der Club der Polnischen Versager verunstaltet den Grünen Salon (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz)
im Programm:
Film: „Golasy“ / „The Nakeds“ PL 2000/ 55 Min. (OFenglUT)
Die Ideengeber, Macher, Produzenten und Chefs von der „Produktionsstätte Amerikanischer Filme“ („Wytwornia Filmow Amerykanskich“) Witold Swietnicki und Krzysztof Jaworski wurden wahrscheinlich von vielen Amtsgängen inspiriert, als sie die Idee zu dem Film „Golasy“ schufen. Der Film zeigt den ersten Tag der 20-jährigen Marta in ihrer neuen Arbeit, einem Büro. Es gibt dort neben den normalen Schreibtischen und Telefonen natürlich die obligatorische Chefsekretärin (Krysia/Tine), ihre persönliche Assistentin, den faulen Hausmeister, den schönen (aber leider verheirateten) IT-Techniker, die üblichen Machtkämpfe und Intrigen, Neid und Eifersucht, Scheinheiligkeit und Missgunst. Alles scheint also normal. Ein durchschnittliches Büro, bis auf die Kleinigkeit, dass alle Protagonisten (übrigens alles Laiendarsteller) nackt sind, ausnahmslos. Sogar in der von den Frauen vergötterten dailysoap „Die Ärzte“/ „Lekarze“ sind alle nackt. „Golasy“ ist jedoch kein erotischer oder gar pornographischer Film. Nach paar Minuten gewöhnt man sich an die nackten Körper und entdeckt das Wesentliche. Der Film war in Polen nicht unumstritten. Der Hauptdarsteller wurde aus seinem regulären Job entlassen und die Form des Filmes spaltete die Zuschauer.
Literatur / Buchpräsentation:
„Das Kapital“ (VersagerVerlag/Pigasus-Gallery) von Krzysztof Jaworski (Gedichte) und Wojciech Wilczyk (Fotos)
Krzysztof Jaworski
Geb. 1966 in Kielce.
Poet und Prosaist.
Er publizierte in vielen Zeitschriften und Anthologien, u.a. in: „bruLion“, „Twórczość“, „Dialog“. Er veröffentlichte u.a.: „Wiersze“ [Gedichte] (1992), „Kameraden“ (1994), „Jesień na Marsie“ [Herbst auf dem Mars] (1997) „Hiperrealizm świętokrzyski“ [Hyperrealismus im świętokrzyskie-Gebirge] (1999), „Pod Prąd“ [Gegen den Strom] (Roman, 1999), „Czas triumfu gołębi“ [Die Zeit des Taubentriumphs] (2000), „Batalion misiów“ [Bärchenbataillon] (Erzählungen, 2001), „Kapitał” [mit Wojciech Wilczyk] (2002) „Das Kapital” [mit Wojciech Wilczyk, aus dem Polnischen von Tomasz Sosiński] (2004),
1997 bekam er für das Stück „Szeherezada, czyli disco polo live, tragedia narodowa w trzech częściach z epilogiem“ [Scheherezade, oder Disco-Polo-Live, ein Nationaltrauerspiel in drei Aufzügen mit einem Nachspiel] („Dialog“ 1997, Nr. 12) den Hauptpreis im Wettbewerb der polnischen zeitgenössischen Kömedie. Mitbegründer (mit dem Reggiseur Witold Świętnicki) von Wytwórnia Filmów Amerykańskich [Amerikanische Filmwerke] (u.a. Spielfilm „Golasy“ [Die Nackten]).
Lebt in Kielce.
Wojciech Wilczyk
Geb. 1961 in Krakau. Dichter, Photograph, Journalist.
Er publizierte in Zeitschriften (u.a.: „bruLion“, „Po Prostu“) und Anthologien. Darüber hinaus veröffentlichte er: „Steppenwolf“ (Gedichte, 1997), „20 niezapomnianych przebojów i 10 kultowych fotografii“ [20 unvergessliche Hits und 10 Kultphotos, mit Marcin świetlicki] (1997), „Eternit” (Gedichte, 2002), „Kapitał” [mit Krzysztof Jaworski] (2002), „Das Kapital” [mit Krzysztof Jaworski, aus dem Polnischen von Tomasz Sosiński] (2004) „Czarno-biały śląsk” [Schwarz-weißes Schlesien] (Photoalbum, 2004).
2001 erhielt er ein Stipendium des Kulturministeriums für das Projekt „Schwarz-weißes Schlesien”.
Lebt in Krakau.
Musik: Joanna Charchan – sax, Slawek Janicki – db, Kuba Janicki Junior – dr. (nujazz/Bromberg/Polen/ „muzyka z mozgu“-Verlag)
Sie sind schon seit Jahren Stars der polnischen Yass-Szene, einer sehr lebendigen, innovativen, improvisationsfreudigen und experimentellen Musikszene Europas. Die Yass-Szene wurde Anfang der 90er Jahre zu einem würdigen Nachfolger der durchaus für Europa wichtigen, polnischen Jazztradition. Zwar entsagten sich die Yasser des Vergleichs mit den alten Meistern wie Krzysztof Komeda, Tomasz Stanko oder Zbigniew Namyslowski, doch nie respektlos. Im Gegenteil. Sie saugten die alte Energie förmlich auf, um auf alten Steinen und mit aktuellem Werkzeug und gegenwärtiger Sprache etwas Neues zu schaffen. Das konnte natürlich nicht ohne entsprechenden Raum stattfinden. Was für New York und Amerika die „Knitting Factory“ war, ist für Polen der Bromberger Club „mozg“, eine Schmiede neuer Musikrichtungen, ein Treffpunkt für Musiker, ein Wallfahrtsort für Musikfans, aber auch ein Verlag und Förderverein. Der Mitbegründer und bis heute der Betreiber des wohl wichtigsten Musikclubs Polens, Slawek Janicki, spielt heute höchstpersönlich Kontrabass. (www.mozg.art.pl)
Davor-Danach-Zwischendurch-Party:
Schwungbein freundliche Musikbeschallung mit DJ Manio (DJ des Clubs der Polnischen Versager) mit nichtwesteuropäischer Musik.
Donnerstag, 20.10.2005, 21.00
Puppen-Theater: „Rigoletto“ vom Helmi-Puppentheater.
Freitag, 21.10.2005, 21.00
Konzert: Improvisierte Musik mit Joanna Charchan, Frank Schubert
Samstag, 22.10.2005, 21.00
Film: „Slubfurt-City?“ – ein Film von Jan Poppenhagen über den Versuch, aus zwei Städten und einer Grenze ein Ganzes und Neues zu machen. (Slubice + Frankfurt = Slubfurt)
———————————————————————————————————————————————
Montag, 24.10.2005
Vereinssitzung, Anfragentag (20.00 bis 22.00)
Dienstag, 25.10.2005, 21.00
Klubabend
Mittwoch, 26.10.2005, 21.00
Film: „Die lange Nacht der kurzen Filme“ – ETIUDA 2005 – das internationale Kurzfilmfestival mit Schwerpunkt Osteuropa/Polen
Donnerstag, 27.10.2005, 21.00
Konzert: Marcin Andrukajtys – klassische Gitarre und eine Klanginstalation aus drei Verstärkern und acht Boxen (dennoch leise)
Freitag, 28.10.2005, 21.00
Ausstellungseröffnung: Julia Janosza (noch bis 11.11.2005)
Samstag, 29.10.2005, 21.00
Konzert: Die „one-man-band“ von Udo Mader mit dem aktuellen Soloprogramm „Ausser der Bahn alles ist ausser der Bahn“
Ein Mann spielt Schlagzeug. Er bläst Jagdhorn wie ein Elefant. Spielt Melodica und Akkordeon und singt dazu sein Seemannslied. Wenn man ihm zuvor begegnet wäre, hätte man nicht geglaubt, dass er den Freischwimmer besitzt. Jetzt ist man lieber still und hört, was er als nächstes in die Runde wirft. Denn man kann die Reihe so beliebig fortsetzen, wie sie begonnen hat: er singt und pfeift, er trommelt wie Loko auf vollen Touren, und alles immer am liebsten
gleichzeitig. Heavy listening. Ohrenkernobst. Alles easy. Er spielt keinen Jazz, aber fast. Viehjazz meinte mal ein alter Zimmermann, der für seine Rente nacharbeiten musste. Nur weil er mal ein paar Tage fehlte, weil er bei Bill Haley voll friedlich das Stadium mit zertrümmerte. Rock´n Roll spielt er auch nicht, obwohl er ordentlich auf die Pauke hauen kann. „Mann, du bist ja dein eigenes Cubase“, sagte ein Kollege im Hühnermanhattan – Udo Mader ist außer Rand und Band mit außer der Bahn ist alles außer der Bahn .
Bekannt als Gast bei den Surfpoeten, spielt Udo Mader seine eigenen Songs deutschlandweit in Clubs und auf Vernissagen. Mit „Special-Guest“ „Teddy Ric“ dem Ex-Paten aus Little Italy / Manhattan/ New York City.